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Wissenswertes über Willy Brandt
Willy Brandt wurde am 18.12.1913 als Herbert Frahm geboren. Er war ein uneheliches Kind, was zu der damaligen Zeit tatsächlich noch skandalös war und ihm auch während seiner späteren politischen Karriere regelmäßig vorgehalten wurde. Seinen Vater lernte er nie kennen und hatte auch zu seiner Mutter kein enges Verhältnis, sodass er größtenteils von seinem Stiefgroßvater Ludwig Frahm großgezogen wurde.
Schon 1930 trat Brandt der SPD bei, um nur ein Jahr später wieder auszutreten und sich der Sozialistischen Arbeiterpartei Deutschlands (SAPD) anzuschließen. Die SAPD wurde während der NS-Diktatur verboten, wodurch sich Brandt zu einer Flucht ins Ausland gezwungen sah. Er floh nach Norwegen und war dort als Berichterstatter tätig und organisierte die SAPD im Ausland. In dieser Zeit legte er sich auch seinen Decknamen "Willy Brandt" zu, der 1949 als sein offizieller Name anerkannt wurde.
Nach seiner Rückkehr nach Deutschland 1945, erhielt Brandt nachdem er zwischenzeitlich die norwegische Staatsbürgerschaft inne hatte, 1948 auch wieder die deutsche Staatsbürgerschaft. Ab 1949 gehörte er dem Deutschen Bundestag an und wurde 1955 zum Regierenden Bürgermeister von Berlin gewählt, bevor er von 1969 bis 1974 Bundeskanzler war.
Brandt war mit seiner "Neuen Ostpolitik" stets um eine Annäherung des Osten und Entspannung im Kalten Krieg bemüht, wofür er 1971 auch mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet wurde. Weltberühmt wurde auch sein Kniefall von Warschau 1970. 1974 trat Brandt als Bundeskanzler zurück, nachdem es fahrlässiger Weise zu DDR-Spionage in seinem engsten Umfeld gekommen war. Bis zu seinem Tod 1992 blieb er jedoch politisch engagiert.